Unser Zeichen – Zeichen der Verbundenheit zwischen Evangelischer Michaelsbruderschaft (EMB), Gemeinschaft St. Michael (GSM) und der Communion Saint-Michaël (CSM)
Das Zeichen, das ihr heute bekommen habt, wurde 1932 von dem Hamburger Architekten und Stifterbruder der EMB Gerhard Langmaack (1898-1986) entworfen: Der geöffnete Kreis, unvollendet, geschlossen nur durch das Kreuz, das aus ihm herausragt oder – umgekehrt betrachtet – das in die Mitte führt.
Es ist das Signet der Evangelischen Michaelsbruderschaft, das dann von der Jungbruderschaft als Zeichen ihrer Gemeinschaft als Silbermedaillon um den Hals getragen wurde und wird. Von dort hat es die Gemeinschaft St. Michael, die ja aus der Bruderschaft gleichsam als erwachsene Jungbruderschaft entstanden ist, mitgenommen. Und nun tragt ihr es hier im Elsass als Communion Saint-Michaël.
Der offene Kreis – Zeichen für Offenheit an sich: Offenheit für unterschiedliche Menschen in ihrer ganzen Diversität. Mit unterschiedlichem Glauben, mit unterschiedlichen Gaben und Begabungen, mit unterschiedlichen Hoffnungen, mit unterschiedlichen Lebensentwürfen. Der Kreis ist offen – und bleibt offen. Wir bleiben offen füreinander und für andere.
Und gleichzeitig sind wir verbunden, verbunden durch Christus. Dafür steht das Kreuz in der Mitte. Zeichen für Tod und Leben, oder – wie Gerard es geschrieben hat – für „das Scheitern des Glaubens und zugleich als Durchgang hin zu einer Erneuerung, zu einer Auferstehung des Glaubens.“ (G. Siegwalt, Für eine evangelische Katholizität, Quatember 4/2008) Der auferstandene Christus verbindet uns. Wenn wir sein Mahl feiern, das Mahl des Auferstandenen, nimmt er selbst Wohnung in uns. Wir werden Teil von ihm und er von uns. Das ist das, wovon wir immer neu leben. Gerade die Eucharistie weist uns aber den Weg in die Welt. Denn eucharistisch leben hört nicht im kleinen Kreis auf, sondern will sich ausbreiten unter den Menschen, damit Auferstehung, damit neues Leben spürbar und erfahrbar wird. Lebendige Zeichen der Auferstehung zu sein – nicht mehr und nicht weniger ist uns aufgetragen.
Das zu leben, sich darauf immer neu einzulassen, ist unsere Aufgabe. Dazu stärken wir uns in unserer Geschwisterschaft, im kleinen Kreis, um dann mit unseren bescheidenen Mitteln an der Kirche zu bauen.
Ich wünsche euch dazu viel Kraft, Fantasie und eine große Gelassenheit.
Matthias Gössling – Leiter der GSM